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Internationales Expertenteam überprüft das Kernkraftwerk Gösgen

26. November 1999 00:00

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Während dreier Wochen haben Fachleute der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) im Kernkraftwerk Gösgen den Standard der betrieblichen Sicherheit überprüft. Die Fachleute ziehen eine positive Bilanz und vermitteln Anregungen und Empfehlungen.

Im Rahmen des von der IAEA weltweit durchgeführten Operational Safety Review Team-Programms (OSART) untersuchte vom 8. bis 25. November 1999 ein Expertenteam der IAEA die betriebliche Sicherheit im Kernkraftwerk Gösgen.
In seiner Schlussbesprechung vom 25. November würdigte das OSART-Expertenteam vor der Belegschaft des Kernkraftwerks Gösgen den vorbildlichen technischen Zustand der Anlage, die auch im internationalen Vergleich herausragenden Betriebsergebnisse sowie die Qualifikation und Motivation des Personals. Ein offizieller Bericht mit den Resultaten der OSART-Mission wird den Bundesbehörden in einigen Monaten zugestellt werden.

Als Beispiel nachahmenswerter Praxis wurden unter anderem die Erfolge in der Verminderung von Radioaktivität in den Abwässern, die generelle Reduktion von Abfallvolumina sowie die umsichtige und frühzeitige Planung und Vorbereitung von Zwischen- und Endlagern für radioaktive Abfälle herausgestrichen.

Gemäss den Experten ist eine ausgeprägte Qualitätskultur in allen Bereichen des Kraftwerks sichtbar. Das Sicherheitsbewusstsein soll langfristig durch eine selbstkritische und hinterfragende Haltung erhalten werden. Zu den Herausforderungen, denen sich das Kernkraftwerk Gösgen in Zukunft stellen muss, zählt das OSART-Team insbesondere den Umgang mit dem altersbedingten grösseren Personalwechsel, der in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren zu bewältigen ist. Dabei ist sicherzustellen, dass das Engagement, die Erfahrung und das fachtechnische Know-how der heutigen Belegschaft den Nachfolgern in zweckmässiger Weise weitergegeben wird. Dieser Prozess soll durch ein Qualitätssicherungsprogramm, das für das Kernkraftwerk Gösgen ausgearbeitet, aber noch nicht in allen Bereichen formal eingeführt wurde, unterstützt werden.

Die Experten dieser Mission stammten aus Kanada, China, Deutschland, Frankreich, Schweden, UK und den USA. Dem OSART-Team gehörten auch drei IAEA-Mitarbeiter aus Wien und Beobachter aus Russland und Taiwan an.
Die IAEA startete das OSART-Programm im Jahre 1982. Inzwischen sind über 100 Missionen in verschiedensten Ländern erfolgt, darunter auch in den Kernkraftwerken Leibstadt und Beznau. Die OSART-Überprüfung wurde auf Anfrage der Schweizer Regierung durchgeführt. Die OSART-Missionen dienen weder der Beurteilung der Kraftwerksauslegung noch der Gesamtüberprüfung der Sicherheit. Folgende Sachgebiete sind Gegenstand von OSART-Überprüfungen: Management, Organisation und Administration, Ausbildung und Qualifikation, Betriebsführung, Instandhaltung, technische Unterstützung, Strahlenschutz, Chemie sowie Notfallplanung und -bereitschaft.


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