Jahresrevision im Kernkraftwerk Gösgen
30. Mai 2008 10:00
Am Samstag, 31. Mai 2008, wird das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) planmässig zur Jahresrevision abgeschaltet. Der diesjährige Betriebsunterbruch für den Brennelementwechsel und für die Unterhaltsarbeiten dauert voraussichtlich dreieinhalb Wochen.
Das Kraftwerk wird am Samstag, 31. Mai 2008, zur jährlichen Revision vom Netz genommen. Weit herum wird sichtbar sein, dass die Kühlturmfahne fehlt. Im 29. Betriebszyklus, der 345 Tage dauerte, produzierte das KKG 8095 Millionen Kilowattstunden Strom. Die Anlage konnte wiederum ohne sicherheitstechnische Probleme betrieben werden.
Zusätzlich zum Werkspersonal sind während der Revision im KKG rund 750 auswärtige Fachkräfte von über 100 in- und ausländischen Unternehmungen tätig. Die Jahresrevision umfasst zahlreiche wiederkehrende Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten an bau-, maschinen-, elektro- und leittechnischen Systemen und Komponenten.
Zu den Schwerpunkten der Revision gehören umfangreiche Zustandsprüfungen der drei Dampferzeuger und der Ersatz der Dichtungssysteme aller Hauptkühlmittelpumpen, der Austausch von Teilen der Einbauten im Kühlturm sowie der Ersatz des Blocktransformators. Der Blocktransformator verbindet das Kraftwerk mit dem Schweizer Hochspannungsnetz. Ebenfalls werden zwei Niederdruckvorwärmer im Maschinenhaus ersetzt, die Schutzausrüstungen der Hochspannungsanlagen erneuert und die Wasserstoffversorgung des Generators auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.
Dieses Jahr werden 40 der insgesamt 177 Brennelemente durch neue Elemente aus wiederaufgearbeitetem Uran ersetzt. Im vergangenen Betriebszyklus wurden zum letzten Mal frische Elemente aus Uran-Plutonium-Mischoxid (MOX) aus den bestehenden Wiederaufarbeitungsverträgen zugeladen. Wegen des faktischen Wiederaufarbeitungsverbots, bedingt durch das gültige Transportmoratorium für abgebrannte Brennelemente, kommen in absehbarer Zeit keine neuen MOX-Brennelemente zum Einsatz.
Das Kernkraftwerk Gösgen ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1020 Megawatt. Die Anlage ging 1979 in Betrieb. Im Jahr 2007 hat das KKG als bisher einzige Stromproduktionsanlage in der Schweiz die Marke von 200 Milliarden Kilowattstunden erreicht.