Kernkraftwerk Gösgen auch im 44. Betriebsjahr sicher und zuverlässig
12. März 2024 18:00
Der Verwaltungsrat der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG hat anlässlich seiner Sitzung vom 12. März 2024 den Jahresabschluss 2023 zuhanden der Generalversammlung vom 21. Mai 2024 genehmigt. Das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) erzeugte in seinem 44. Betriebsjahr während mehr als 8000 Betriebsstunden netto 8,05 Mrd. Kilowattstunden Strom (Vorjahr: 7,96 Mrd. kWh) und somit rund elf Prozent der inländischen Stromproduktion. Bei normalisierten Jahreskosten in der Höhe von 349,1 Mio. CHF betrugen im Geschäftsjahr 2023 die Produktionskosten 4,34 Rp./kWh (2022: 4,30 Rp./kWh). Im Weiteren wurden die Nominationen der fünf Partneraktionäre für die kommende Gesamterneuerungswahl des Verwaltungsrats verabschiedet, welche ebenfalls anlässlich der Generalversammlung erfolgt.
Der Langzeitbetrieb des Kernkraftwerks Gösgen (KKG) verlangt vom Verwaltungsrat in den kommenden Jahren zahlreiche strategische Entscheide in höherer Kadenz. Daher haben die fünf Partneraktionäre des KKG im letzten Jahr entschieden, die Anzahl Sitze im Verwaltungsrat von 17 auf 11 zu reduzieren. Dank dieser Verkleinerung wird das Gremium schlanker und agiler. Trotzdem bleiben im Verwaltungsrat sowohl die Kompetenzen als auch die anteilsmässige Vertretung der Aktionäre sichergestellt.
An seiner heutigen Sitzung hat der Verwaltungsrat die Nominationen der fünf Partneraktionäre für die kommende dreijährige Amtsperiode (bis 2027) entgegengenommen und zuhanden der Generalversammlung verabschiedet. Zur Wahl am 21. Mai 2024 vorgeschlagen werden: Markus Ammon (Leiter nukleare Beteiligungen Alpiq AG/neu), Nicole Appert (General Counsel Alpiq AG/bisher), Michael Baumer (Vorsteher Departement der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich/bisher), Andy Heiz (Leiter Geschäftsbereich Produktion und Netze Axpo Holding AG/bisher), Michael Kessler (Leiter Asset Management der Division Kernenergie Axpo Power AG/bisher), Hans Peter Maeder (Leiter Produktion Energie CKW AG/bisher), Amédée Murisier (Leiter Geschäftsbereich Switzerland Alpiq Holding AG/bisher), Marcel Ottenkamp (Leiter Energiewirtschaft Energie Wasser Bern/bisher), Alexander Puhrer (Leiter Geschäftseinheit nukleare Produktion Alpiq AG/bisher), Hanspeter Rahm (Leiter Geschäftsbereich Finanzen & Controlling Elektrizitätswerk der Stadt Zürich/bisher) und Urs Rengel (CEO Elektrizitätswerke des Kantons Zürich/bisher). Von den bisherigen Vertreterinnen und Vertretern stehen Michael Wider, Pirmin Bischof, Cornelia Mellenberger, Michaël Plaschy, Karin Rykart, Roland Schmidiger, Michael Sieber nicht mehr zur Wahl. Michael Wider, aktuell Präsident des Verwaltungsrats, hatte schon im November mitgeteilt, dass er auf eine weitere Amtsperiode verzichten werde. Er hatte sich zuvor entschieden, per Ende Februar 2024 in seiner Funktion als Leiter des Geschäftsbereichs Schweiz von Alpiq in Rente zu gehen. Seine Nachfolge als Präsident wird nach der Wahl am 21. Mai 2024 aus den Reihen des Verwaltungsrats bestimmt.
Konstante normalisierte Jahreskosten, sehr hohe Verfügbarkeit
Das KKG wies im 44. Betriebsjahr mit 92,0 Prozent Zeitverfügbarkeit eine erneut sehr hohe Verlässlichkeit aus. Die Anlage hat dabei an 336 Tagen sicher und zuverlässig Strom ins Schweizer Netz geliefert und einen konstant wertvollen Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet. Unterbrochen wurde die Stromproduktion einzig während der Jahresrevision. Zur langfristigen Sicherstellung und kontinuierlichen Steigerung der Sicherheit und Verfügbarkeit des Kraftwerks wurden im Berichtsjahr 68,8 Mio. CHF (Vorjahr: 84,8 Mio. CHF) in anlagentechnische Verbesserungen, substanzerhaltende Massnahmen und Brennelemente investiert.
Wiederum erfreulich fiel der Jahresabschluss des KKG aus. Die Stromproduktion belief sich im Jahr 2023 auf netto 8,05 Mrd. kWh (2022: 7,96 Mrd. Kilowattstunden). Die normalisierten, von der kurzfristigen Entwicklung an der Börse unabhängigen Jahreskosten beliefen sich im letzten Jahr auf 349,1 Mio. CHF (2022: 342,4 Mio. CHF). Die Produktionskosten betrugen 4,34 Rp./kWh (2022: 4,30 Rp./kWh). Die normalisierten Jahres- und Produktionskosten werden zur besseren Vergleichbarkeit und Einschätzung des Betriebsergebnisses berechnet. Hierzu wird eine langfristige Zielrendite von 2,75 Prozent für Stilllegungs- und Entsorgungsfonds angewendet.
Wird für das Jahr 2023 die erzielte Performance der beiden Fonds berücksichtigt, betragen die effektiven Jahreskosten 257,6 Mio. CHF (Vorjahr: 679,9 Mio. CHF) und die Produktionskosten 3,20 Rp./kWh (Vorjahr: 8,54 Rp./kWh). Für diese Veränderungen ist im Wesentlichen die positive Entwicklung der Fonds für Stilllegung und Entsorgung verantwortlich, die im vergangenen Börsenjahr fast sieben Prozent erreichte. Im Jahr 2022 lag die Fondsperformance noch mit über 14 Prozent im Minus. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Jahreskosten grossen Schwankungen unterliegen, wenn sie anhand der effektiven jährlichen Fondsperformance berechnet werden. Sie sind für eine längerfristige Beurteilung des Betriebsergebnisses daher nicht aussagekräftig.
Für das Geschäftsjahr 2023 weist das KKG einschliesslich der Zuweisung an die gesetzliche Reserve einen Gewinn von 28,2 Mio. CHF auf (Vorjahr: 18,7 Mio. CHF). Die Dividende beträgt 26,8 Mio. CHF (Vorjahr: 17,7 Mio. CHF). Grund für diese Erhöhung ist die neue Steuervereinbarung mit dem Kanton Solothurn. Partnerwerke wie das KKG zeichnen sich dadurch aus, dass die Aktionäre die gesamte Energieproduktion übernehmen und im Gegenzug die sich ergebenden Jahreskosten anteilig tragen. Im Gegenzug erhalten sie den entsprechenden Anteil an Strom zu Gestehungskosten. Ein grosser Teil der Wertschöpfung (und der möglichen Verluste) findet somit nicht am Standort der Partnerwerke statt, sondern an den Standorten der Aktionäre. Daher weisen Partnerwerke aus steuerlichen Gründen einen Gewinn aus. Dieser dient am Standortkanton des Werks als Bemessungsgrundlage zur Steuerberechnung.
Die Generalversammlung der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG wird am 21. Mai 2024 in Olten stattfinden. Der Geschäftsbericht 2023 wird am 30. April 2024 im Internet publiziert.