Zur Erhöhung der Anlagensicherheit und der betrieblichen Zuverlässigkeit wurde seit der Inbetriebnahme zusätzlich zu den wiederkehrenden Instandhaltungsarbeite laufend in grössere Projekte investiert. Eine Auswahl betrieblich bedeutsamer Meilensteine und technischer Neuerungen:
Chronik
Modernisierung, Nachrüstung, Ertüchtigung
1979
- 19. Januar: Einleitung der ersten sich selbst erhaltenden Kettenreaktion
- 6. Februar: Erste Energieabgabe an das schweizerische Verbundnetz
- 30. Oktober: Aufnahme des Volllastbetriebs mit 970 Megawatt elektrischer Bruttonennleistung
- 20. Dezember: Beginn der Prozessdampflieferung an die Kartonfabrik in Niedergösgen
1980
- Umfangreiche Verbesserungsarbeiten im nicht-nuklearen Teil der Anlage
- Erweiterung der Brennelementlagerkapazität
1981
- 15. Mai: Offizielle Einweihung des Kernkraftwerks. Ablauf der zweijährigen Gewährleistungszeit: Übernahme des Kraftwerks vom Generalunternehmer Kraftwerk Union AG
- Weitere Verbesserungsarbeiten: Austausch des Speisewasserbehälters, Änderungen an den Dampferzeugern
1982
- Wirkungsgradverbessernde Neuerungen am Turbosatz
- Erster Abtransport von abgebrannten Brennelementen in die Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague, Frankreich
1983
- Vollständige Neuisolation der drei Dampferzeuger
1984
- Neuberohrung der drei Kondensatoren mit optimiertem Werkstoff
- Umstellung der Chemie im Wasser-Dampf-Kreislauf auf Hydrazinkonditionierung
1985
- Bundesrätliche Bewilligung zur Erhöhung der thermischen Nennleistung
1986
- Umbau der Druckabsicherung des Reaktorkühlkreislaufs
- Ertüchtigung der Niederdruckturbinen
1987
- Erweiterung des Schaltanlagengebäudes, , des Lager- und Werkstattgebäudes sowie Umbau des Grossteillagers
1988
- Austausch der Schrauben an der Kernumfassung im Reaktordruckbehälter
1989
- Umbau der Vorsteuerventile zu den Frischdampf-Isolationsventilen
- Überarbeitung der Auflageflächen für die Kerneinbauten im Reaktordruckbehälter
1990
- Verlängerung der Brennstoffzone der Brennelemente
1991
- Abschluss eines mehrjährigen Programms zur Verbesserung der Reaktoreinbauten
- Erneuerung der Energieverteilung für periphere Anlagen
1992
- Ab Juli: Betrieb der Anlage mit der maximal bewilligten thermischen Reaktorleistung von 3002 Megawatt und neuer elektrischer Bruttonennleistung von 990 Megawatt
1993
- Nachrüstung eines Druckentlastungssystems für den Sicherheitsbehälter
1994
- 17. Januar: Abgabe der hundertmilliardsten Kilowattstunde an das schweizerische Stromnetz
- Austausch der drei Hauptkühlmittelpumpenläufer
- Optimierung der Brennstoffausnutzung durch vollständige Innenbeladung des Kerns mit frischen Brennelementen
1995
- Inbetriebnahme eines Brennelement- und Steuerelement-Inspektionsstandes
- Austausch der Niederdruckturbinenläufer zur Verbesserung des Wirkungsgrades
- Einführung eines neuen Kontrolldosimetriesystems
1996
- Erhöhung der Bruttonennleistung auf 1020 Megawatt durchwirkungsgradverbessernden Massnahmen an den Turbinen
1997
- Ersteinsatz von plutoniumhaltigen Mischoxid-(Mox-)Brennelementen
- Umstellung des Reaktorkühlkreislaufs und der Not- und Nachkühlsysteme auf angereichertes Bor
- Inbetriebnahme des neuen Schulungsgebäudes für die Betriebsmannschaft und des erweiterten Besucherzentrums
1998
- Ausrüstung der Brennelemente mit korrosionsbeständigem Duplexhüllrohr
- Einsatz der Brennelemente neu während vier (statt drei) Betriebszyklen (Vierregionenkern)
1999
- Nachrüstung eines unabhängigen dritten Brennelementbeckenkühlstrangs
- Bau einer neuen Lagerhalle für Ersatzteile und Grosskomponenten
- Anlieferung der ersten Spezialbehälter für den Transport und die Lagerung verbrauchter Brennelemente.
2000
- Austausch des Generatorstators
- Erstmaliger Einsatz von Brennelementen aus wiederaufgearbeitetem Uran
- Inbetriebnahme des Ausbildungssimulators für die Betriebsmannschaft
2001
- Ablösung der Prozessrechneranlage durch ein Prozessdateninformationssystem
- Erster Rücktransport verglaster hochaktiver Abfälle aus La Hague ins Zwilag
2003
- Ersatz der hydraulisch-mechanischen Drehzahlschutzeinrichtung am Turbosatz
- Austausch des Generatorschalters
2004
- Zertifizierung des KKG-Managementsystems: ISO 9001:2000 für Qualitätsmanagement, ISO 14001:1996 für Umweltmanagement sowie OHSAS 18001:1999 für Arbeitsschutzmanagement
- Modernisierung der Sicherungsrechnersysteme
2005
- Nachrüstung einer gesteuerten Druckentlastung für das Reaktorkühlsystem
- Konstruktive Veränderungen im Turbinenbereich zur Verbesserung des Anlagenwirkungsgrades
- Einführung der Zinkzudosierung im Reaktorkühlmittel
2006
- Austausch des Generatorerregers
- Einführung des integrierten Notfallmanagements
2007
- Teilersatz der analogen Turbinenregelung durch eine digitale Regelung
- Austausch eines 220-Kilovolt-Fremdnetztransformators
- 3. April: Produktionsmarke von 200 Milliarden Kilowattstunden erreicht
2008
- Betriebsaufnahme des neuen Brennelementlagergebäudes (Nasslager)
- Ersatz der Dichtungssysteme aller Hauptkühlmittelpumpen
- Ersatz der drei 380-Kilovolt-Blocktransformatorpole
2009
- Belieferung der Cartaseta-Friedrich & Co. in Däniken mit Heizdampf
- Austausch der drei Niederdruckvorwärmer
- Austausch der nuklearen Zwischenkühler
2010
- Erhöhung der elektrischen Bruttonennleistung auf 1035 Megawatt
- Ab August Angebot von Leistungsreduktion zur Netzregelung (negativer Tertiärregelleistung)
- Einführung neuer Oberflächenstandards für die Brennstofftabletten und einer neuen Tablettengeometrie
- Ersatz von 17000 Kubikmeter Kunststoffkühler im Kühlturm.
2011
- Ersatz des Turbinenreglers durch ein zweikanaliges digitales System
- Austausch der Dichtungsgehäuse aller drei Hauptkühlmittelpumpen
- Überprüfung der Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke nach den Reaktorunfällen in Fukushima
- Einrichtung eines externen Notfalllagers mit zusätzlichen Einsatzmitteln für Extremereignisse
2012
- Ersatz der Frischdampfumleitregelung durch ein neues digitales, rechnerbasiertes System
- Austausch des Kugelmesssystems im Reaktorkern
- Austausch des Maschinenhauskrans
- Einsatz der Brennelemente neu während fünf (statt vier) Betriebszyklen (Fünfregionenkern)
2013
- Austausch von Niederdruckturbinen, Kondensatoren und Generator zur Verbesserung des Anlagenwirkungsgrades
- Bau einer Hochwasserschutzmauer und eines Havariewasserkanals
- Aerodynamische Überarbeitung der Kühlturmstützen
- 10. Oktober: die Produktionsmarke von 250 Milliarden Kilowattstunden erreicht
2014
- Modernisierung der Reaktorleittechnik
- Erhöhung der Erdbebenstandsicherheit von Elektronikschränken und Dieselmotoren
- 1. Juli: Elektrische Bruttoleistung neu 1060 MW
2015
- Ersatz des Konsolladekrans im Ringraum des Reaktorgebäudes
2016
- Ertüchtigung der Brennelement-Lademaschine mit erweiterter Funktionalität und automatisierter Fahrweise
- Einbau zusätzlicher Kühler im externen Nasslager und in den Trockenkühltürmen zur Erhöhung der Kühlkapazität
- Modernisierung der Wasserreinigung der 2. Wasserfassung
2017
- Einbau einer adaptiven Leistungsverteilungs- und Bankstellenregelung (ALV)
- Einbau von 58 passiven autokatalytischen Rekombinatoren im Reaktorgebäude
- Austausch der Notgefahrenmeldeanlage
- Austausch des Zwischenüberhitzer-Kondensatkühlers im Wasserdampfkreislauf
2018
- Einbau zusätzlicher Jodtrockenfilter am Containment-Druckentlastungssystem
- Inbetriebnahme einer seismischen Reaktorabschaltung
- Erweiterung der Reaktorleittechnik mit zusätzlichen Funktionen zur Vorausberechnung der Leistungsverteilung im Reaktorkern
2019
- Ersatz der Leistungsstellerschränke für die Regelung von Armaturen
- Austausch der Steuerung an den vier Notstromdiesel
- 23. September: Produktionsmarke von 300 Milliarden Kilowattstunden erreicht
2020
- Modernisierung der Schraubenspannvorrichtung für den Reaktordruckbehälter
2021
- Anschluss eines zusätzlichen, unterirdischen Wasserbeckens an das Notstandssystem zur Verdoppelung der Wasservorräte
- Sanierung der Reaktorkuppeloberfläche
2022
- Erneuerung des Labors in der kontrollierten Zone
- Modernisierung des Reaktorschutzsystems
2023
- Ertüchtigung des Rundlaufkrans im Reaktorgebäude
-
Neues Bürogebäude für knapp 50 Arbeitsplätze in Betrieb genommen.