Steuerelemente werden zum Herunterfahren der Anlage und zur Regelung der Reaktorleistung verwendet. Sie lassen sich von oben in ein Brennelement absenken. Insgesamt verfügt der Reaktor des Kernkraftwerks Gösgen über 48 Steuerelemente, die während des Betriebes von elektromagnetischen Haltespulen oberhalb der Brennelemente gehalten werden. Werden die Haltespulen abgestellt, fallen die Steuerelemente in rund zwei Sekunden vollständig zwischen die Brennelemente ein, was zum Abbruch der nuklearen Kettenreaktion im Reaktor führt.
Die Reaktorleistung wird zum einen mithilfe von Neutronenabsorbern geregelt. Die Kurzzeitregelung erfolgt zum anderen durch Steuerstäbe, die den Neutronenfluss und damit die Reaktorleistung steuern. Über dem Reaktorkern verteilt sind 48 Steuerelemente mit jeweils 20 Steuerstäben, die in 48 der 177 Brennelemente einfahren können. Jedes Brennelement verfügt über 20 brennstabfreie Positionen, die mit Steuerstabführungsrohren besetzt sind. Bei denjenigen Brennelementen, die sich an steuerelementfreien Positionen befinden, wird ein Teil der Führungsrohre für die Aufnahme der Kerninstrumentierungslanzen verwendet. Diese dienen der Überwachung der Leistungsdichteverteilung im Kern.
Die Steuerelemente werden mithilfe von elektromagnetischen Klinkenschritthubwerken bewegt, die auf dem Deckel des Reaktordruckbehälters angeordnet sind. Zur Leistungsregelung können die Steuerelemente mehr oder weniger tief in den Reaktorkern eingefahren werden. Die Schnellabschaltung des Reaktors erfolgt durch das Einfallen aller Steuerelemente in den Reaktorkern. Dazu werden die elektromagnetischen Haltespulen stromlos gemacht.