Die Anlage zur Behandlung radioaktiver Abwässer hat die Aufgabe, die im Kontrollbereich des Kraftwerks anfallenden Abwässer zu sammeln und zu reinigen.
Die Abwässer aus dem Reaktorkühlsystem und den nuklearen Hilfs- und Nebenanlagen können eine hohe spezifische Aktivität in Form von gelösten und suspendierten Stoffen aufweisen. Die Aktivität der Abwässer aus Labor, Wäscherei, Duschen usw. fällt dagegen wesentlich geringer aus.
Entsprechend ihrer Herkunft werden die Abwässer in getrennten Behältergruppen gesammelt. Die Reinigung der Abwässer erfolgt in Verdampferanlagen. Das Destillat wird in Kontrollbehältern gelagert und durch Probeentnahme überprüft. Das destillierte Wasser kann an den Oberwasserkanal der Aare abgegeben werden, wobei die Aktivität überwacht wird. Aktivität und Menge werden registriert. Die in den Verdampferanlagen aufkonzentrierten radioaktiven Abwässer werden in den Konzentratbehältern gesammelt und bis zur Verarbeitung gelagert. Der Rückhaltefaktor für die Radioaktivität beträgt bis zu 99,9999 Prozent. Aus den jährlich anfallenden rund 7000 Kubikmeter Abwässer verbleiben lediglich 15 Kubikmeter Konzentrate, die weiterverarbeitet werden müssen.