Jahresrevision im Kernkraftwerk Gösgen
25. Juni 1999 00:00
Am Samstag, dem 26. Juni 1999, wird das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) für Revisionsarbeiten und für den alljährlichen Brennelementwechsel planmässig abgestellt. Der 20. Betriebszyklus geht damit nach 354 Tagen zu Ende. Im 20. Zyklus produzierte das KKG ohne Unterbruch 8130 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh) Strom. Der Betrieb der Anlage erfolgte ohne sicherheitstechnische Probleme.
Schwerpunkte der diesjährigen Jahresrevision sind die Prüfung der Dampferzeugerberohrung mit dem Wirbelstromverfahren sowie Inspektionen an Brenn- und Steuerelementen. Bei zwei Dampferzeugern werden sämtliche der rund 4000 Heizrohre, beim dritten rund ein Drittel der Berohrung geprüft.
Vor der Jahresrevision wurden die Inbetriebsetzungsarbeiten für ein zusätzliches unabhängiges Brennelementbecken-Kühlsystem erfolgreich abgeschlossen. Es ergänzt zwei schon bestehende Kühlsysteme, welche die Nachwärmeabfuhr aus den eingelagerten Brennelementen im Brennelementlagerbecken sicherstellen. Mit diesem Nachrüstungsprojekt werden Ergebnisse einer umfangreichen Sicherheitsanalyse direkt in die Praxis umgesetzt.
Rechtzeitig auf die Jahresrevision wurde im Brennelement-Ladebecken ein Koordinatenfahrwerk in Betrieb genommen. Die neue automatisierte Einrichtung erleichtert Unterwasserinspektionen an einzelnen Brennstäben und Reparaturarbeiten an Brennelementen. Sie löst die bisherige manuelle Handhabung ab.
Im Verlauf der Jahresrevision werden 44 der insgesamt 177 Brennelemente ersetzt sowie umfangreiche Kontroll- und Unterhaltsarbeiten vorgenommen. Dieses Jahr werden neben 24 neuen Uran-Brennelementen weitere 20 plutoniumhaltige Mischoxid-(MOX-)Brennelemente zugeladen.
Zusätzlich zum Werkspersonal sind während der Revision rund 500 auswärtige Fachkräfte von gegen hundert in- und ausländischen Unternehmen im KKG tätig. Der Produktionsunterbruch dauert voraussichtlich drei bis vier Wochen.