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Jahresrückblick 2020

15. Februar 2021 12:00

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Jahresrückblick 2020

Das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) produzierte 2020 netto 8,33 Milliarden Kilowattstunden (2019: 7,82 Milliarden Kilowattstunden) ohne Abgabe von Luftschadstoffen und klimaschädlichen Gasen.


Die Jahresrevision musste wegen der Covid-19-Pandemie verkürzt werden und dauerte vom 6. Juni bis zum 23. Juni 2020 insgesamt nur 17,4 Tage (2019: 21 Tage). Während der Jahresrevision wurden im nuklearen und konventionellen Anlagenteil umfangreiche Prüfungs- und Instandhaltungsarbeiten an maschinen-, leit- und starkstromtechnischen Komponenten und Einrichtungen vorgenommen. Gesamthaft wurden während der Jahresrevision rund 3 400 Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.


Ein Revisionsschwerpunkt war die Inneninspektion zweier Druckspeicher. Dabei wurden insbesondere Plattierung und Schweissnähte begutachtet. Die Prüfungen bestätigten den unverändert guten Zustand der Druckspeicher. Ausserdem wurden beim Dichtschütz die Dichtungen ausgewechselt. Der Dichtschütz trennt das Brennelementlagerbecken von der Reaktorgrube. Zusätzlich wurden vier manuell betätigte Klappen der Überströmdecken ausgetauscht. Die Klappen befinden sich über den Dampferzeugern und können bei Bedarf zur Druckentlastung des entsprechenden Dampferzeugerraumes geöffnet werden.


Im konventionellen Teil der Anlage wurde einer der zwei Wasserabscheider und Zwischenüberhitzer inspiziert. Bei der zusätzlichen Überprüfung der Rohrbündel mittels Endoskop wurden keine Ablagerungen oder Verschmutzungen festgestellt. Auch die Einbauten im Kühlturm wurden kontrolliert. Auch hier bestätigte sich der gute Zustand und die einwandfreie Funktionstüchtigkeit.


Während der Revision wurden 8 neue Brennelemente mit wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) sowie 28 neue Uran-Brennelemente in den Reaktorkern eingesetzt. Das Kerninventar des 42. Betriebszyklus besteht aus 143 WAU-Brennelementen und 34 Uran-Brennelementen.


Die Anlage wurde 2020 mit Ausnahme von zwei geplanten und vier ungeplanten Ereignissen mit maximal möglicher Leistung betrieben. Am 7. Januar 2020 musste die Leistung wegen eines blockierten Regelventils im nicht nuklearen Teil der Anlage während fünf Stunden auf 778 MW gehalten werden. Am 13. April und am 20. April 2020 wurde die Leistung im Auftrag der Bilanzgruppe während insgesamt elf Stunden geplant um 100 MW reduziert. Am 18. August 2020 wurde vorübergehend die Leistung auf 725 MW vermindert. Grund war das Ansprechen einer Begrenzungsfunktion während einer Funktionsprüfung an der Turbine. Am 19. Oktober 2020 verursachte eine falsche Signalvorgabe bei einer Funktionsprüfung in der Leittechnik eine Reaktorschnellabschaltung. Der ungeplante Produktionsunterbruch dauerte 6,5 Stunden. Nach der Reaktorschnellabschaltung wurde eine Hochdruckvorwärmestrecke mit einem defekten Kondensatkühler nicht mehr in Betrieb genommen, weshalb wirkungsbedingt eine Minderproduktion von rund 13 MW entstand. Am 9. Dezember 2020 löste eine fehlerhafte Kühlerumschaltung im nicht nuklearen Teil der Anlage eine Turbinenschnellabschaltung aus. Dies erzeugte einen Produktionsunterbruch von 2,2 Stunden.


Die Model AG in Niedergösgen und die Papierfabrik Cartaseta-Friedrich & Co. in Gretzenbach werden vom KKG mit Heizdampf versorgt. Die 2020 bezogenen Dampfmengen entsprechen der thermischen Energie von 243 Millionen Kilowattstunden. Durch den Bezug des Heizdampfes vom KKG vermieden die beiden Fabriken 2020 die Verbrennung von etwa 22 900 Tonnen Heizöl und damit die Abgabe von rund 71 800 Tonnen CO2 an die Umwelt.


 


Verschiedenes


Die durch das Kraftwerk verursachte Individualdosis der Bevölkerung lag weit unter dem zulässigen Dosisrichtwert von 0,3 mSv. Die im Kraftwerk tätigen Personen akkumulierten eine Dosis von 161 mSv.


Ende 2020 beschäftigte das KKG 578 Personen (2019: 564 Personen). Dies entspricht 553,5 Vollzeitpensen. Darin enthalten sind 12 Lernende mit den Berufszielen Elektronikerin und Elektroniker, Fachfrau Hauswirtschaft, Kauffrau und Kaufmann, Laborantin und Laborant sowie Polymechanikerin und Polymechaniker.


Ende Jahr waren insgesamt 63 Mitarbeiter als Pikettingenieure, Schichtchefs und Reaktoroperateure für den Betrieb des Kernkraftwerks zugelassen. 16 Mitarbeitende verfügen über eine Anerkennung als Strahlenschutzsachverständiger, Strahlenschutztechniker oder Strahlenschutzfachkraft.


Die Ausstellung war von Ende Februar bis Anfang Juli und von Mitte Oktober bis zum Ende des Jahres wegen der Corona-Pandemie geschlossen. In dieser Zeit wurden auch alle Anlagebesichtigungen abgesagt. Auch die Kurse für Lehrpersonen zur Schweizer Stromproduktion konnten 2020 wegen der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt werden. Gut 3 000 Personen besuchten im Verlauf des Jahres das Werk.
Anfang November wurden wie geplant die Abbauarbeiten der Besucherausstellung begonnen. Sie wird durch eine neue Ausstellung ersetzt und voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 wiedereröffnet.


 









































 2020 2019 2018
Bruttoerzeugung Mio. kWh8770 8241 8681
 Nettoerzeugung Mio. kWh8332 7820 8247
 Betriebsstunden h8359 7835 8244
 Zeitverfügbarkeit95,2% 89,4% 94,1%
 Arbeitsausnutzug94,2% 88,8% 93,5%


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